Freitag, März 06, 2009

 

werde ich dieses Jahr wieder Gewinnen?

Meine Literaturwettbewerbgeschichte 09 (das Thema war "Stürme"):

Richard im Anmarsch

*Vorwort:
Brandneu: Exklusiv mit neuen Verbformen und neuen Ausdrücken für „sagen“*

Wwwwwwwwwwwwwwwww.Ssssssssssss oder vielleicht Ffffffffffffffff.
Also ich weiß nicht genau, wie ich jenes windige Geräusch, welches in Windtal vorherrschte, durch Buchstaben beschreiben soll. Diese Stadt war der Aufenthaltsort der Stürme, wenn sie mal nicht gerade andere Städte auf der Erde verwüsteten oder den Gartenzwerg von Frau Stolzrock in der Hellingerstraße 19b umwarfen. Dort befinden sich auch Prominente Winde wie Emma, Katrina, Andrew, Kyrill, aber auch Winde wie Klaus, die mehr im Underground des Windbusiness sich ihren Namen gemacht haben.
Drei Minuten zu spät erzeugte der Windzug einen Sturm und drang in den Hauptbahnhof ein.
Zwei Minuten später stieg unser Protagonist Richard aus dem Windzug. Es war Windter und deshalb fror er, da er nur eine dünne Windhose anhatte. Er wollte sich gleich mal in einer Bar wärmen. Zum Glück war die jüdische Bar „Barmizwa“, direkt gegenüber vom Hauptbahnhof, rund um die Uhr geöffnet , also auch an berühmten Uhrzeiten, wie etwa sechs, elf, 20 und 22 Uhr.
In Windeseile stürmte Richard in die gute warme Stube.
„Und jetzt erstmal ein Whisky“, sagte er voller Vorfreude auf dieses sehr leckere Getränk. „Jaja. Son Whisky is scho was guats“, sagte der sympatische Barkeeper als er das Getränk einschonk. Plötzlich fiel Richard ein, dass er garnicht wusste, ob er genügend Geld dabei hatte, um sein Getränk zu bezahlen, also machte er seinen Windbeutel auf und musste feststellen, dass er nur noch ein paar Windcent bei sich hatte. Es war ihm peinlich.
„Entschuldigung, mir fällt grad ein, dass ich den Drink leider nicht bezahlen kann. Ich habe nur noch wenige Windcent“.
„Das ist kein Problem. In unserer Stadt kostet ein Whiskey nur Überwindung“, meinte der Barkeeper. Am Anfang dachte Richard, dass das ein Scherz war. Er dachte es aber auch noch danach, denn es war ein Scherz.
Schallwellen, stammend von einem kräftigen Gesellen hinter Richard, bildeten die Wörter
„Hey du! Neu hier in der Stadt?“
Eingeschüchtert von der tiefen und finsteren Stimme, drehte sich Richard vorsichtig um, um den Urheber der Laute zu betrachten.
Nachdem der Urheber die Wörter ein zweites mal neu gründete, schoss Richard schließlich das Wort „Ja“ heraus, wie der Leser hier bestimmt schon erwartete, weil dieser ja schon mitbekam, dass Richard neu in der Stadt war, so fern er die Geschichte von Anfang an las.
Lasst uns aber mal dazu kommen, wie die Konversation weiterging. Zunächst wurde diese von unserem düsteren Gesellen mit den Wörtern „Alles easy. Ich zahl dir dein Getränk“ dominiert. Schnell übernahm Richard die Führung, durch einen Satz, der die Offenbarung des Namens des bis jetzt Unbekannten, veranlassen sollte „Danke, Herr...“. „Oh Verzeihung. Ich habe mich noch garnicht vorgestellt. Ich bin Andrew“.
Richard war erstaunt, da ihm sofort klar wurde, um welchen Andrew es sich handelte, um sicher zu gehen, fragte er:
„Andrew?Der Andrew? Der Andrew, der Millionen von Menschen umgebracht hat? Tausend Städte zerstört hat? Auf einer Insel zurückgelassen wurde mit nur einer Kugel im Colt?“
„Ja, ich denke schon, aber das letzte war Jack Sparrow.“
„Es ist mir eine Ehre Sie kennen zu lernen. Ich lese gerade ihr Buch „The Joy of Killing Humans“. Sagen sie mal ist es wahr, dass sie eine Familie umbrachten, während sie gemütlich einen Kaffee mit Kuchen umpusteten?“
„Ja, ist wahr, aber ich mach kein großen Wind drum“ antwortete Andrew mit einem angeberischen Grinsen.
„Brilliant und genial, Andrew! Großartig.“
„Danke. Und was haben sie, Windzling, schon alles für Schaden auf der guten alten Erde angerichtet? Hat man schon mal was von Ihnen in der Zeitung gelesen?“
Richard hielt die Luft an. Er wusste nicht, ob er lügen sollte und irgendeine glorreiche Geschichte erfinden sollte oder ob er Andrew sagen sollte, was für ein Versager er in Wirklichkeit war. Doch das kurze Schweigen erklärte Andrew alles. Er sprang auf und fing laut zu lachen an „Hahaha. Sag bloß, dass du noch Jungfrau bist“. Rasch drehte er sich um und sprach zu den Stürmen am Stammtisch „Hey, schaut euch diesen Versager an. Er hat noch nie auf der Erde geweht?“
Nun lachten auch alle am Stammtisch laut los. Alle außer Emma. Sie schien Mitleid zu haben und erhob ihre Stimme, um Richard zu verteidigen:
„Ihr hört jetzt sofort auf, euch über diesen netten Sturm lustig zu machen, sonst weht hier ein ganz anderer Wind!“
Doch die warnenden Worte brachten nichts. Der ganze Stammtisch lachte weiter. Wütend stand Emma auf „Gut. Ich werde Richard dazu verhelfen, dass er noch heute zu seinem Spaß kommt.“
Sie packte Richard, zog ihn nach draußen und musste sie noch anhören wie sämtliche Gäste der Bar sie beschimpften „Schlampe!“ „Hurre!“ „Judensau!“
Wobei das letzte von einem verstörten, alten Sturm aus der Sturmabteilung kam, der seine Nazivergangenheit nie richtig verarbeiten konnte.
Richard hatte schreckliche Angst davor und jammerte „Ich weiß doch gar nicht, wie das geht.“
Emma versuchte ihn zu beruhigen „Es ist eine sehr einfache Prozedur. Du musst einfach in das Loch. Ich helfe dir es zu finden.“
Doch dies beruhigte Richard kein bisschen „Wie? In welches Loch?“
„In der Mitte des Marktplatzes ist ein enges Loch. In das musst du rein, um als Wind auf der Erde zu erscheinen.“
Schweigend gingen die beiden noch eine Weile.
Dann sah er das leuchtende Loch, schon von weiter Entfernung.
Es hatte etwas Anziehendes für ihn.
Je näher er kam, desto stärker wurde die anziehende Kraft.
Er wurde immer schneller.
Es packte ihn das Gefühl des unendlichen Glücks.
Nun verschwand er im Loch.

„Zisch!“ machte es, als die Stürme am Stammtisch ihre Bierflaschen öffneten.
Als Emma rein kam, schauten sie alle abwertend an. Andrew rief ihr zu: „Was sollte das eben? Du bist doch sonst nicht so ein Unterstützer von so alten Stürmen, die noch keinen Sonnenschirm flach gelegt haben!“
Doch Emma grinste nur zufrieden. Somit ging den Stammtischlern ein Licht auf.
Andrew überprüfte seine Vermutung:
„Emma, hast du den armen Kerl doch nicht etwa zum Loch geführt?“
„Ja!“ Schrie Emma und alle in der Bar mussten lachen.

Richard war im Loch verschwunden und malte sich aus, was für ein Wind er wohl auf der Erde werden würde, nicht ahnend, dass das Loch durch das er auf der Erde zur Welt kommen wird, um einiges kleiner sein wird, als durch das er von Windtal gekommen war.

Gleich kommt Richard bei uns auf der Erde an und wenn ihr jetzt genau hinhört, könnt ihr ihn hören.
Pfurz!

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