Donnerstag, Januar 22, 2009
ein sehr informativer Text über Film
Auf Grund der fortschreitenden Technik haben wir heute wahrlich unendlich Möglichkeiten im Filmschnitt mit Hilfe von professionellen Schnittprogrammen oder 3D-Animationsprogrammen.
Wenn man ausgezeichnete Fachkenntnisse besitzt gibt es beim Filme machen nahe zu keine Grenzen.
Alles was man auf der Leinwand sehen will kann umgesetzt werden.
Aufgrund dieser vielen Möglichkeiten die man beim Filmschnitt oder aber auch bereits beim Filmdreh heutzutage hat sprudeln moderne Kinofilme gerade zu vor Spezialeffekten oder anderen Filmtechniken.
B.)Möglichkeiten und Wirkung von Effekten/Stilmitteln
1.Wichtige Arbeitsgrundlagen für visuelle Effekte in Adobe After Effects
Das meist verwendete professionelle Schnittprogramm für Spezialeffekte ist das Programm After Effects. Es ist ein sehr mächtiges, aber auch komplexes Programm, welches deshalb zum Beispiel auch in der Filmhochschule in München gelehrt wird.
Da dies ein so wichtiges Programm ist werde ich nun auf einige wichtige Tools und Grundlagen in diesem Programm eingehen, die aber auch in alternativen Programmen vorhanden sind.
1.1 Die Benutzeroberfläche
Sie besteht aus vielen Fenstern, die man je nach Gebrauch öffnen oder schließen kann.
Meistens unten sieht man die Komposition selbst in die man über „Drag & Drop“ sein Filmmaterial vom Projektfenster importieren kann, um diese dann zu bearbeiten.
Im Projektfenster befinden sich die im Normalfall unbearbeiteten Film oder Fotodateien die man eventuell gerne bearbeiten möchte.
Das Fenster in der Mitte dient zum Anschauen von Clip-kompositionen oder einzelnen bearbeiteten oder unbearbeiteten Clips.
Rechts neben diesem Fenster befindet sich das Effektfenster.
Hier kann man auch einfach über „Drag and Drop“ einen Effekt an einem bestimmten clip anwenden.
Ganz oben in der kleinen Leiste sieht man die unterschiedlichen Werkzeuge die es so gibt, wie zum Beispiel das Text-werkzeug mit dem man Text in den Film hineinschreiben kann.
1.2 Keying
Und jetzt kommen wir zu einigen nutzvollen, wichtigen Funktionen in After Effects.
Angefangen mit dem leichten Beispiel des Keyings.
Der wahrscheinlich bekannteste Spezialeffekt.
Jeder kennt ihn, aber mehr unter dem Namen „Bluescreen“ oder „Greenscreen“.
Mit einem Keying-Effekt kann man kann man Bestimmte Farben aus dem Filmmaterial entfernen um an Stelle dieser Farben anderes Bildmaterial einzufügen.
Wenn man sich dazu entscheidet, dass die Farbe mit keinem anderen Bildmaterial austauscht, sieht man an Stelle der entfernten Farben die Farbe Schwarz.
Er funktioniert aber nicht nur nach Farben. Man kann auch bestimmte Bereiche mit bestimmter Helligkeit oder Dunkelheit entfernen (=Lumakey)
Dieser Effekt kann man nicht nur dazu verwenden, um zum Beispiel irgendwelche Action Szenen, wie zum Beispiel eine Szene in der ein Mann einer direkt neben einem Tiger steht ohne den Darsteller zu gefährden, sondern auch um eine gewisse Abstraktion zu erreichen, indem man zum Beispiel nur die Darsteller zeigt ohne einen reelen Raum in dem sie sich befinden, wie etwa im Vorspann von „Neues vom Wixxer“, in vielen „James Bond“Vorspännen oder aber auch in den „Apple iPod“ Werbungen.
Solche Szenen werden so gut wie immer mit Musik überdeckt und sind da um durch die Abstraktion eine gewisse Faszination beim Zuschauer auszulösen.
Im Falle der „Apple iPod“ Werbungen, soll der entfernte Raum in dem sich die iPod herönde theoretisch befinden würde auch versinnbildlichen, dass wenn man mit einem iPod Musik hört man nicht mehr mitkommt, was um einen herum passiert und dass man sich nur noch auf die Musik konzentriert und auf das Tanzen zur Musik.
Wenn so etwas wie oben genannt auf einen Vorspann eines Films angewendet wird soll es faszinieren und ein wenig auf den folgenden Plot des Films gespannt machen.
Wie den meisten Leuten bekannt sind solche Szenen vor einer grünen oder blauen Leinwand gedreht.
1.3 Masking
Wenn man aber eine Szene gedreht hat ohne einen einfarbigen Hintergrund bietet sich, um gewisse Bildbereiche aus zuschneiden das Maskingtool an mit welchem man Teile des Bildes per Hand ausschneiden kann. Hier gibt es allerdings das Problem, dass sich die Maske nicht tranformiert, wenn sich der ausgeschnittene Gegenstand nicht transformiert.
1.4 Key Framing
Um dies zu erreichen wendet man das sogenannte Keyframing an.
Wenn man einen Effekt einem Clip im Film hinzugefügt hat, kann man auf die Uhr klicken die sich vor jeder Effekteinstellung befindet um die Keyframefunktion aktivieren.
Wenn diese Aktiviert ist kann man zu lauter unterschiedlichen Zeitpunkten des Clips springen und dort jeweils einen anderen Wert für die Effekteinstellung eingeben. Bei jedem Zeitpunkt bei dem man einen Wert eingegeben hat wird dann ein Keyframe bzw. Schlüsselbild erstellt.
After Effekts animiert nun den Effektwertwechsel von einem Keyframe zum nächsten Keyframe.
Es wird für jedes Einzelbild des Films der Einstellungswert so berechnet, dass der Wert konstant ansteigt oder absinkt, so dass ein nahtloser Übergang zwischen den beiden Effekteinstellungen statt findet.
So kann man also auch mit Hilfe von Keyframes Masken adäquat zur Transformation eines Gegenstandes ändern, denn Keyframes können auf jeden veränderbaren Wert angewandt werden
1.5 Tracking
Wenn man ein immer gleich ausschauendes Objekt über Keyframes verfolgen will bietet sich an dies mit der Trackingfunktion. Man wählt mit dieser bestimmte Bildbereiche in einem Frane aus und das Programm merkt sich die genauen Farben und Anordnung der Farben die in diesem Bereich auftretten und versucht dann wenn man auf „ forwärts analysieren“ klickt, die Bewegung des ausgewählten Bereiches zu verfolgen in dem es in den nächsten Frames möglichst gleich aussehende Bereiche sucht, wie man in jenem Frame ausgewählt hat. Es erstellt für die jeweiligen unterschiedlichen Positionen die Keyframes.
1.6 Expressions
Lasst uns aber auch ein wenig in den kompliziertesten Bereich von After Effects einsteigen und zwar in den Bereich der „Expressions“.
Mit Expressions kann man auf Grundlage einer einfachen Skriptsprache Beziehungen zwischen den in das Projekt eingefügten Clips bzw. Ebenen herstellen. Man benötigt keine Programmierkenntnisse, um Expressions verwenden zu können. After Effects erstellt Expressions automatisch, wenn Sie eine Eigenschaft mithilfe des Expression-Auswahlwerkzeugs (auch Pickwip genannt) mit einer anderen Eigenschaft verknüpfen. Das Animieren mit Expressions ist häufig deutlich schneller als das Animieren mit Keyframes.
Wenn man sich aber auskennt in der Javascript-Programmiersprache kann man wesentlich kompliziertere Expressions programmieren und somit die kompliziertesten Bezüge zwischen den Ebenen herstellen.
Diese ausführlich zu erläutern würde aber mindestens 100 Seiten in Anspruch nehmen und dann könnte ich meine Facharbeit erst 1 Jahr nach Abgabetermin abgeben und dann könnte ich nur darauf hoffen, dass jene Facharbeit dann als Buch verkauft wird und dass dieses Buch dann ein Bestseller wird, so dass ich es garnicht nötig hätte meine Facharbeit rechtzeitig abzugeben, um somit mein Abitur zu bestehen.
Zurück zum eigentlichen Thema:
2.Anwendungsbeispiel
Ich habe nun sämtliche Funktionen die man bei der Filmerstellung in Ater Effects hat, aufgezählt.
Doch wie wendet man diese in der Praxis an?
Einige Möglichkeiten, die diese Funktionen bieten, werde ich nun an Hand von einigen Anwendungsbeispielen versuchen zu zeigen und falls einige Funktionserklärungen nicht genau verstanden wurden, werden diese vielleicht durch dieses Beispiel klar.
a) Vorgangsbeschreibung eines Explosionseffekts
Wir werden nun versuchen eine Explosion hinter einem Gegenstand zu kreieren.
Um uns die Sache besonders schwer zu machen wurde in dem Clip den wir bearbeiten kein Bluescreen oder Stativ angewendet.
Die meisten Leute die Anleitungen für in After Effekts so eine Explosion zu erstellen in das Internet gestellt haben beschreiben, dass man einfach die Explosion über den Clip legen soll und dann mit dem Maskingtool eine sich an die Form des vor der Explosion stehenden Gegenstands anpassenden Maske auf der Explosionsebene zu animieren. Dies sorgt aber bei einer wackligen Kamera für Probleme, da ja dann die Position der Explosion der Bewegung der Kamera angesasst werden muss, sonst würde es so aussehen als würde die Explosion sich bewegen und wenn man aber die Explosion entsprechend der Bewegung der Kamera anpassen will, in dem man die Explosion verschiebt, passt die erstellte Maske nicht mehr auf das vor der explosion stehende objekt, weil wie ja die Maske auf der Explosionsebende animiert haben.
Nach Tagelangen tüfteln habe ich eine Methode gefunden, wie man dieses Problem umgeht.
Wir fangen an indem wir eine neue Komposition kreieren und dann die benötigten Clips erst in das Projekt und dann in die Komposition einfügen.
Also zum einen brauchen wir einen Clip in dem die Explosion statt finden soll (Diesen nennen wir von nun an Actclip, um die Erklärung zu erleichtern) und zum anderen eine Explosion selbst. Diese gibt es zu dutzende im Internet.
Wir klicken auf den Actclip und drücken dann „strg + d“, um den Klip zu duplizieren.
Jetzt haben wir den Clip 2 mal übereinander.
Nun tun wir die Explosionsebene zwischen die beiden Actclips.
Dann fügen wir eine neue Farbflächenebene ein (in der Leiste oben:Ebene=>neu=> Farbfläche).
Die Farbe ist egal.
Am besten wir skalieren die Ebene ein wenig, um eventuell auftretende Probleme zu vermeiden.
Dann setzen wir Deckkraft auf ungefähr 50%, dass wir durch die Ebene durchauen können.
Als nächstes wählen wir das Maskingtool aus und malen eine Maske mit der Form des vor der Explosion stehenden Gegenstands.
Dann aktivieren wir die Keyframes für den Maskenpfad (=Maskenform) und die Position der Farbfläche und animieren Bild für Bild die Maske so, dass sie an die Transformation des vor der Explosion stehenden Gegenstands angepasst wird. Dies ist aber nur unbedingt nötig in dem Bereich wo die Explosion statt findet.
Dann stellen wir den oberen Actclip auf Alphamatte ' *jeweilige Farbfläche*' und setzen die Deckkraft der Farbflächenebene wieder auf 100%
Jetzt hat die Form des oberen Actclips die Form der für die Farbfläche gezeichnete Maske und weil wir vorher den Actclip kopiert haben ist unter der Explosion noch der Actclip ohne Maske ohne den ja dann keine Sache wäre, die hinter der Explosion stehen könnte.
Dann können wir entweder die Explosionsebene auf den Modus, wie im Internet oft beschrieben, auf „addieren“ oder wir wenden ein Keying effekt an um die schwarze Farbe um die Explosion herum herauszuschneiden. Ich bevorzuge die zweite Methode, weil bei der ersten die Explosion transparent erscheint.
Also fügen wir mal den Effekt Colorkey in die Explosionsebene ein und setzen die Keyfarbe auf schwarz. Und dann setzen wir aktivieren wir Keyframes für „Toleranz“, „Kantenbreite“, „weiche Kanten“ und machen das die Explosion möglichst „echt“ aussieht für alle Zeitpunkte, da eine Einstellung ohne Keyframes nicht auf jedes Bild der Explosion passen würde.
Jetzt haben wir nur noch das Problem, dass sich die Explosion nicht mit der Kamera mitbewegt und immer nur an der gleichen Stelle des Bildes bleibt.
Es ist höchste Zeit die Trackingfunktion anzuwenden.
Wir fügen erstmal eine neue „Null-ebene“ ein. Das ist ein Objekt, was im Film nicht zu sehen ist.
Falls noch kein Tracking fenster zu sehen ist klicken wir in der oberen Leiste auf Fenster und dann auf „Tracker“ um diesen sichtbar zu machen.
Anschließend klicken wir im Trackfenster auf „Bewegung verfolgen“ und stellen sie sicher dass einer der Actclips als Bewegungsquelle eingestellt ist.
Nun können wir auf den Trackpunkt bestimmen und verschieben in dem wir auf ihn im Abspielfenster klicken. Nun wählen wir einen Bereich aus der sich möglichst während der Explosion wenig verändert, damit der Bereich zu jedem Zeitpunkt erkannt werden kann und klicken auf den „forwärts analysieren“ Knopf.
Falls der Bereich aus irgendeinem Grund an manchen Stellen nicht richtig erkannt wird. Setzen sie von Hand in jenen Frames das Kreuz an die passende Stelle verschieben.
Dann stellen wir sicher, dass das Ziel das „nullobjekt“ ist und wenden dann den Effekt an auf die x und y dimension.
Das Nullobjekt bewegt sich jetzt genau wie der ausgewählte Bereich.
Und schließlich kommen jetzt auch noch die Expressions ins Spiel.
Wir klicken auf den „Kringel“ neben der Explosionsebene und ziehen das Pickwip (indem wir die Maus gedrückt lassen) auf das Nullobjekt.
Nun bewegt sich die Explosion um die gleichen Werte wie das Nullobjekt und ist somit der Kamerabewegung angepasst und wenn man jetzt zum Beispiel irgendeine neue Ebene einfügt die sich auch adäquat zur Kamerabewegung bewegen soll kann man diese auch einfach mit den Pickwip miteinander verlinken.
Und das Ergebnis kann sich sehen lassen.
b) Weitere Tipps zum Tracking:
- Je mehr Details die sich kaum verändernde Fläche hat desto besser.
- Einen Trackingpunkt wählen der räumlich theoretisch möglichst nah ander Explosion dran wäre, weil wenn man sich zum Beispiel einen Bereich auswählt der räumlich viel näher an der Kamera liegt wie die Explosion, wird sich dieser viel mehr bewegen als ein Bereich der viel weiter weg ist.
Weil aus optischen Gründen nicht nur die größe der Objekte steigt, wenn sie näher an der Kamera sind, sondern auch die Bewegung der Objekte größer wird, wenn sie näher an der Kamera sind.
-wenn die Kamera beim Actclip nicht nur nach oben oder unten bewegt, sondern sie auch hin oder weg zoomt oder weiter weg/hin geht empfiehlt es sich beim Tracken nicht nur die Position, sondern auch die größe skalierung.
Wenn man das macht wird, muss allerdings auch noch ein zweiter Trackpunkt bestimmt, werden, was bei manchen Aufnahmen problematisch wird, weil sich oft nicht die passenden Trackingbereiche finden, denn um ideal die Skalierung zu bestimmen müssen beide Tracking punkte auf einem Gegenstand liegen, so dass das Programm je nach Abstand der Trackingpunkte die sich verändertende Größe berechnen kann.
So sollte man also beim Drehen der Aufnahme darauf achten, dass der Clip beim schneiden leicht zu tracken ist.
Um die Komposition noch zu perfektionieren kann man ein wenig an den Maskeneigenschaften herumspielen, wie mit „Maskenausweitung“ und „weiche Maskenkante“ oder man kann mit Keyframes das Bild mit dem „Gloweffekt“ heller machen je größer die Explosion ist.
c) Problematik beim erstellen von visuellen Effekten
Doch was lernen wir noch daraus?
An diesem Beispiel fällt auf, dass beim Filmdreh die zwei verschiedenen Arten von Größen eine Rolle spielen.
Zum einen die „Tatsächliche“:
Also den Abstand den die Objekte beim Dreh in Wirklichkeit zu einander hatten und die tatsächlichen Größen.
Und zum anderen die dann beim Filmschnitt zu sehen sind, also die „im Bild“, die „optische“, wo dann zum Beispiel ein kleineres Objekt in dem es näher an der Kamera liegt größer ist wie ein in Wirklichkeit größeres, oder eine Bewegung die eigentlich langsamer wie eine andere wäre schneller von einer Bildposition zur anderen geht weil sie näher dran ist.
Und die Schnelligkeit der Bewegung hängt natürlich auch davon ab in welchem Winkel sie zur Kamera abläuft. Falls die Bewegung zum Beispiel direkt auf die Kamera zu geht drückt sich die Schnelligkeit „im Bild“ nur durch größer werden des Objekts aus. Aber eine eigentliche Bewegung sieht man nicht wirklich.
Wenn man also in einem Take die Bewegung selbst und die Strecke der Bewegung betonen will bietet sich zum Beispiel an die Kamera senkrecht zur Bewegung zu stellen.
Beispiel: In „Forrest Gump“ als Forrest über mehrere Monate hinweg lange Strecken ohne Pause durch Amerika rennt, ist fast durchgehend von der Seite gefilmt, um die Länge seines Laufes zu betonen. Dann wird er später von vorne gefilmt um die große Menge der Menschen, die ihm nachlaufen zu betonen und nicht mehr die Länge der Strecke.
Und wenn wir zum Beispiel eine Person von einer Explosion weglaufen lassen wollen und das weglaufen von der Seite gefilmt haben ist es natürlich auch sehr viel leichter die Szene mit einer Explosion zu versehen.
Aber mal ehrlich: Dafür schaut es auf die schwierigere Weise viel spektakulärer aus und das ist das was man bei solchen meistens Actionszenen erreichen will.
Und das war nur eine von unendlich Möglichkeiten die man mit After Effects hat.
Viele Tricks und Techniken, die wir bei dieser Explosionskomposition gebraucht haben, lassen sich auf sehr viele andere Kompositionen übertragen.
3. Stilmittel
Jetzt gehen wir mal weg von solchen Effekten und ihren komplzierten Anwendungen und wechseln in den Bereich von interessanten Stilmitteln im Film für die nicht unbedingt ein so gutes Filmschnittprogramm erforderlich, weil es bei diesen Stilmittel meistens nicht auf die Nachbearbeitung am Computer ankommt, diese Stilmittel können nur erzeugt werden, wenn man beim Dreh bzw. beim erstellen der Storyboards oder des Drehbuchs darauf achtet sie einzusetzen.
Natürlich kann ich nicht alle Stilmittel aufzählen, weil ich ja immer noch kein reicher Bücherautor werden will, aber ich greife einige sehr interessante Stilmittel heraus, die ich am ehesten empfehlen würde in ihre Filme einzubauen, um diese besser zu machen.
Hierbei werde ich oft auf Wikipedia zurückgreifen, nicht weil ich kopiere, sondern weil ich die Wikipediaeinträge mit verfasst habe.
a) Kamera im Dialog
Normalerweise wird bei einem Dialog mit der Schuss-Gegenschuss Technik gefilmt.
Was bedeutet, dass man den Dialogpartner von vorne sieht, der spricht und meist wird schräg hinter dessen Rücken des Dialogpartners der nicht spricht gefilmt, dass man diesen auch noch sieht.
Wenn die Reaktion des Nichtsprechendes Dialogpartners entscheidend ist, kann auch dessen Gesicht in dieser Weise gezeigt werden, obwohl gerade der andere spricht.
Es ist aber entscheidend ob man schräg von links des Nichtsprechenden oder schräg von rechts des Nichtsprechenden filmt;
Wenn man die erste Kameraposition gewählt hat, dürfen die nächsten Kamerapositionen die Achse, die die beiden Darsteller bilden nicht mehr überschreiten, denn sonst entsteht ein Achsensprung, was zur Verwirrung und Desorientierung des Zuschauers führen kann.
Zur Erläuterung:
Wenn man zum Beispiel senkrecht auf einen laufenden Mann filmt und dann in der nächsten Szene die Kamera um 180° drehen würde und von der anderen Seite des laufenden Mannes filmen würde, würde dieser dann scheinbar in die andere Richtung laufen.
Ebenso kann dann beim Dialog ein solcher Achsensprung eine Vertauschung der Positionen der beiden Dialogpartner vortäuschen.
Ein Achsenspung wird in der Regel als Fehler betrachtet.
Man kann diesen aber auch mit Absicht einsetzen und als Stilmittel verwenden, wie es zum Beispiel in „Herr der Ringe“ eingesetzt wird um die Schizophrenie des Smeagols auszudrücken bei Szenen, bei denen er mit sich selbst spricht:
Zuerst wird er von der einen Seite gefilmt und schaut somit nach rechts und spricht mit „seiner guten Seite“, dann wird der Achsensprung eingesetzt und er schaut nach links und spricht mit „seiner bösen Seite“.
Man sollte nicht nur in Dialogen, sondern auch in jener beliebigen Szene einen Achsensprung vermeiden.
Man kann die Desorientierung des Zuschauers vermeiden und trotzdem die Achse überschreiten in dem man zum Beispiel mit einer Dollyfahrt die Achse ohne Zwischenschnitt überschreitet.
Das ist dann ein Achsenwechsel und kein Achsensprung, weil der Wechsel der Achsen fließend geschieht.
Diese Technik wird zum Beispiel bei dem sehr erfolgreichen Film „the dark knight“ verwendet bei einer Gesprächsszene auf dem Dach, um durch die rasante Kamerafahrt noch zusätzliche Aufregung reinzubringen.
b) Hidden Frames
Kaum jemand sieht sie, aber sie sind da
Die Hidden Frames sind versteckte Einzelbilder, die in den Film rein geschnitten wurden und Andeutungen auf den weiteren Verlauf der Handlung sind, aber normalerweise nur als ein Flimmern wahrgenommen werden.
Dieses „Verstecken“ von Einzelbildern ist etwas sehr besonderes, da es bis jetzt nur in dem Film Fight Club angewendet wurde. Obwohl der Film schon über 10 Jahre alt ist, baute es in dieser langen Zeit kein weiterer Regisseur nach David Fincher, der Regisseur von Fightclub in seinen Film ein. Es ist ein bis jetzt unnachgeahmtes Stilmittel.
Auf den ersten 3 Hidden Frames des Films ist der erst später im Film auftauchende Tyler Durden (Brad Pitt) zu sehen, der wie sich dann am Schluss herausstellt, eine Verkörperung der zweiten Persönlichkeit des schizophrenen Hauptcharakters ist. Sie ist also eine Vorausdeutung auf die sich später herausstellende Schizophrenie des Hauptcharakters. Nachdem er ein paar mal in Einzelbildern gezeigt wurde, sieht man ihn dann noch zwei mal kurz „versteckt“, bevor er eigentlich in das Geschehen eintritt.
Das letzte Hiddenframe ist in der letzten Sekunde des Films Fight Club.
Dort sieht man einen Penis.
Dies ist eine Anspielung auf Tyler Durdens Hobby in Kinofilme ,bei seinem Job als Filmvorführer, Einzelbilder aus Pornofilmen herein zuschneiden. Und dass in dem Film Fightclub selbst ein solches Einzelbild herein geschnitten ist, tut man so als wäre der Film selbst „Opfer“ eines „Streiches“ von Tyler Durden.
Aber was sollen die Einzelbilder beim Zuschauer auslösen, wenn man die Einzelbilder im Normalfall garnicht richtig wahrnehmen kann.
Zu diesem Thema wurden schon vor 50 Jahren Experimente durchgeführt.
Man schnitt Einzelbilder mit der Aufforderung Cola oder Popcorn zu kaufen in Kinofilme und hoffte somit die Verkaufszahlen zu steigern. Aber auf Grund unserer selektiven Wahrnehmung scheiterte dieser Versuch der unteschwelligen Werbung.
Die Bilder sind also primär nicht da um beim Zuschauer eine Wirkung auszulösen.
Diese Einzelbilder zeigen David Finchers Liebe zum Detail. Ihm war jedes Einzelbild wichtig.
Bei ihm muss alles auf ein Millimeter genau passen. Die Einzelbilder kennzeichnen den Film als einer, der nicht nur zur Unterhaltung da ist, sondern als meisterhaftes liebevoll gemachtes Kunstwerk, bei welchem man nur als Kenner erkennt, wieviel in dem Film eigentlich steckt.
Nur wer sich mit dem Film wirklich beschäftigt findet jedes liebevoll errichtete Detail und somit jedes Hidden Frame.
c)Parallelmontage
Die Parallelmontage ist eine Erzählweise des Films bei der zwischen 2 verschiedenen Handlungssträngen hin und her gesprungen wird.
Sie stellt ein Zusammenhang zwischen zwei oder mehreren nicht unbedingt zeitgleich stattfindenden Ereignissen her.
Sie kann benutzt werden, um eine emotionale Verbindung zwischen zwischen den beiden Szenen herzustellen oder wie bei dem Film „A Corner in Wheat“, bei dem zwischen einer Reichen und Armen Menschen hin und hergeschnitten wird, um den Kontrast zu verdeutlichen.
Die Parallelmontage ist auch ein Mittel um die Spannung schrittweise zu erhöhen.
So kann man den Rhythmus des hin und her springen, zwischen den Handlungen, immer schneller werden lassen, um die Spannung zu erhöhen.
Dies erhöht die Spannung, weil jeder Sprung zur anderen Handlung das Verlangen auftritt diesen Handlungsstrang doch zu Ende sehen zu wollen oder wenn man einen Handlungsstrang nicht so spannend wie den anderen wird bei jedem Schnitt in den „uninteressanten“ Handlungsstrang das Verlangen größer den Interessanten zu Ende zuschauen.
Eine besonders kreative Art der Parallelmonage findet man zum Beispiel in „Bourne Ultimatum“:
Am Schluss des Films wird das Bild zwischen Vergangenheit und Gegenwart hin und her geschnitten. Der Ton der Gegenwartsszene ist aber auch noch zu hören, wenn eine Vergangenheitsszene gezeigt wird.
Ähnlich wie beim „Split Screen“ (s.u.), bekommt hier der Zuschauer mehr Information in kürzerer Zeit, dadurch, dass man jetzt nicht beide zeitlich versetzten Szenen separat mit ihrem eigenen Ton komplett zeigt.
d) Plansequenz
Egal wie schön es sein mag einen Film zu schneiden muss man, wenn man viele Plansequenzen in den Film einbaut viel weniger schneiden, denn Plansequenzen sind wie im Theater lang inszinierte Szenen, die ohne Zwischenschnitt gedreht werden, um den Darstellern möglichst viel Freiheit zu gewähren.
Es erleichtert zwar den Schneider bei der Arbeit, aber ist dafür schwieriger zu inszinieren, weil über längeren Zeitraum hinweg kein Fehler passieren darf.
Der spanische Horrorfilm „Rec“ besteht aus fast nur Plansequenzen und macht ihn damit ein wenig interessanter und lässt ein wenig über die hohle, billige, einfallslose Handlung hinwegsehen.
Der Kameramann ist in die Handlung mit eingebaut, indem er mit den Darsellern vor der Kamera redet oder wenn er in Gefahr ist, anfängt zu laufen und somit dann die Kamera wackelt, und die Aufnahmen wirken auch auf Grund des digital unveränderten Bildes wie Amateuraufnahmen und sollen den Film als „echte“Aufnahmen eines Amateurkameramanns wirken, als wäre das Geschehen echt passiert und direkt aufgezeichnet.
Dies fördert natürlich den Schreckfaktor, weil der Zuschauer über die scheinbare Echtheit der schrecklichen Ereignisse im Film schockiert ist.
Wenn der Film nicht mit Plansequenz gedreht worden wäre, sondern mit wechselnden durch einen Schnitt schlagartig wechselnde Kameraperspektiven und vielen Kameras, wäre es nicht mehr eine glaubwürdige Amateuraufnahme, weil der eine Kameramann sich nicht von einem Ort zum anderen beamen kann um somit von einer anderen Perspektive auszufilmen.
Viele Filme enthalten aber diesen Fehler, wie etwa zum Beispiel der Film „Tatsächlich Liebe“ in dem in einer Szene ein Charakter sich auf seinem Fernseher eine Videokassette, seine ungeschnittenen Aufnahmen einer Hochzeit anschaut. Er müsste also eine Planseqenz im Fernsehen laufen sehen, aber in der Szene sind lauter Schnitte und nach einem Schnitt wechselnde Kameraperspektiven, als hätte er die Hochzeit mehreren Kameras oder öfters aus verschiedenen Perspektiven gefilmt hätte.
Nur mit Hilfe eines „unsichtbaren Schnitts“, kann man eine Plansequenz länger erscheinen lassen.
In dem Man zum Beispiel mit der Kamera ganz nah an irgendein Gegenstand hingeht, so dass man nur Schwarz (oder irgendeine andere Farbe) sieht und dann einen Schnitt macht bzw. aufhört zu filmen. Dann kann man den nächsten Teil der Plansequenz weiter vorbereiten und dann wieder mit der Kamera ganz nah an den Gegenstand hingehen (wenn man die Kamera überhaupt bewegt hat), und die Szene weiter drehen.
Und keiner merkt, dass da ein Schnitt war, weil die eine Szene mit dem Schwarz aufgehört hat und die andere mit dem Schwarz anfängt. Ein unsichtbarer Schnitt ist natürlich auch anders zu erzeugen, indem sich auf andere Weise, das letzte Bild von der ersten und das erste von der nächsten Szene nicht unterscheidet, aber da dürfen dann am Ende der ersten Szene keine Darsteller oder andere Objekte, die sich nicht still halten könnten, stehen und man muss immer so auch mit einem Stativ filmen, dass zwischen den zwei Szenen die Kameraposition nicht verloren geht, aber bei Filmen wie „Rec“ würde dann der Eindruck einer „Amateuraufnahme“ verloren gehen.
e) Hip Hop Montage
Einer meiner Lieblingsstilmittel, welches noch viel häufiger verwendet werden sollte.
Bei diesem werden meistens in Großaufnahmen Bilder oder Handlungen in schneller Abfolge oder in Zeitraffer gezeigt und mit charakteristischen, aber übertriebenen Soundeffekten unterlegt, um bestimmte, meist wichtige oder oft wiederkehrende Handlungen zu verdeutlichen, aber auch, um ästhetische Clipabfolgen zu erzeugen.
Es ist ein relativ junges Stilmittel und wird in Filmen wie „Snatch“,“Shaun of the Dead“, „Hot Fuzz“, um eine möglichst ästhetische Erzählweise der in der Hip Hop montage gedrehten Handlungsschritte erzeugen oder in Filmen wie „Requiem for a Dream“ und „Pi“ , um Drogenräusche oder Panikattacken in Bilder auszudrücken.
Hip Hop Montagen brauchen viel Aufmerksamkeit des Zuschauers, weil, wenn er kurz nicht geistig anwesend wäre, während der Hip Hop Montage, würde, weil ja jede Handlung nur so kurz gezeigt wird, er schon eine Handlung nicht mitbekommen. Es ist aber meist so, dass diese Szenen auf Grund ihrer lauten Geräusche und schnellen Abfolgen sowieso die Aufmerksamkeit des Zuschauers wecken.
Mich fasziniert vorallem der Kontrast zwischen normal geschnitten Szenen, die ja vor eine Hiphopmontage kommen und verhältnismäßig langsam geschnitten und leise sind, und der anschließenden plötzlichen „schnellen und lauten“ Hiphop montage, die den Zuschauer weckt und noch mehr gefasst macht.
Ähnlich wie in der Musik:
Viele mögen es, wenn es in einem Musikstück einen ruhigen und langsamen Teil hat dem ein sehr lauter und „voll abgehender“ Teil folgt.
Und es ist eindeutig nur der Kontrast, der die Sache interessant macht, weil wenn der ganze Film in einer einzigen Hip Hop Montage geschnitten wäre, wäre das für das Publikum viel zu anstrengend die ganze Zeit diese lauten und schnellen Handlungen zu verfolgen. Er braucht die ruhigen Szenen um sich auszuruhen, genau wie man in der Musik als Rocker auf einem Konzert etc. die ruhigen Teile genießt und währenddessen Kraft sammelt, um anschließend weiterpoggen zu können.
f) Dolly Zoom
Er beinhaltet eine Dollyfahrt, das heißt eine Kamera auf Schnienen, damit es eine monotone nicht wackelige Aufnahme wird, hin oder weg von einem fokussierten Objekt und einen „ausgleichenden“ Zoom in die entgegengesetzte Richtung. So dass die Illusion entsteht, dass die fokussierten Objekte unverändert bleiben, der Hintergrund aber näher oder weiter weg kommen zu scheint, weil diese jetzt mit anderer Brennweite gesehen werden. Es wird der Raum in die z Richtung des 3dimensionalen Raumes gestreckt oder gestaucht, so dass dann zum Beispiel bei einem Würfel entweder mehr oder weniger von den Seitenflächen zu sehen wäre.
Dieser Effekt ensteht, weil ein ein Zoom out nicht den gleichen Effekt wie ein weiterwegfahren der Kamera hat.
Während bei der Fahrt mit der Kamera die Gegenstände einfach nur weiter weg sind, verändert sich beim optischen Zoom nur die ????? Brennweite der Linse.
Die ersten Male als ich diesen optischen Effekt sah, traute ich meinen Augen nicht.
Ich sah, dass sich das Bild veränderte wie bei einem Zoom und als ich dann auf die abgebildete Sache schaute musste ich feststellen, dass diese sich garnicht verändert. Ich musste diesen Effekt einige Male anschauen, um zu realisieren, was eigentlich auf dem Bild geschieht
Der Effekt stellt also auch eine optische Sensation da, den man als Zuschauer nicht ganz begreift und weil unser Auge diesen Effekt nicht aus der Realität kennt, weil es ja nicht wie eine Kamera funktioniert und ihre Brennweite verändern kann.
So kann man ihn benutzen, um bestimmte Zustände in Szenen zu betonen oder zu verbildlichen.
In Alfred Hitchcocks „Vertigo“ wird der Dollyzoom Out benutzt, um das Schwindelgefühl bei „Scotties“ Höhenangst zu versinnbildlichen. Er wird eingesetzt, als man sieht, was Scottie sieht, als er in den Abrund schaut. Der sogartige Effekt des Dollyzooms soll den Sog des Abgrunds ausdrücken. Es schaut so aus als würde das Gebäude im Laufe der Szene höher werden.
Nicht nur Schwindelgefühl, sondern jede Art von Gefühlen können so „verstärkt“ werden, indem man Unruhe und Bildtransformation in eine Aufnahme von einer eigentlich ruhigen ohne viel Bewegung nicht Handlung.
Bei einer Person die schockiert schaut, was eigentlich eine stille Aufnahme ist kann man mit diesen Transformation im Bild das Schaudergefühl sichtbar machen.
Die Welt um die Person verändert sich, aber er bleibt gleich, was eine zentralisierung auf seinen Körper ist. Es drückt aus, dass nur das, was er gerade fühlt in dieser Aufnahme relevant ist, also sein Gesichtsausdrück oder seine Körperhaltung, und das um ihn herum „kann sich ja verändern“, weil es nicht wichtig ist in einer einfachen Aufnahme, weil es sein Gefühl nicht verstärkt ausdrückt.
Das was sich um ihn herum bewegt drückt jetzt seine Regung, auf Grund des Gefühls, im Gehirn aus.
So kann der Effekt benutzt werden, um so gut wie jedes Gefühl ausdrücken. In „Fantastic Movie“ oder „die Maske“ wird es benutzt, um erotische Faszination eines Charakters auszudrücken, der eine attraktive Frau sieht
Der Dollyzoom wird auch oft eingesetzt, bei Szenen, in denen man gefährliche, angsteinflößende oder böse Objekte oder Personen sieht, um durch die Unruhen auf das böse aufmerksam zu machen. Im Film Inside Man wird der Dollyzoom sogar bei einer Szene benutzt, wo man eine Person sieht, die böse ist, aber es zu dem Zeitpunkt des Films noch nicht bekannt. Dieser Dollyzoom war eine Vorrausdeutung darauf, dass sich später herausstellt, dass diese Person böse ist.
Mir ging es zumindest so, dass ich es ab dieser Szene wusste.
Aber der Dollyzoom kann nicht bei jedem beliebigen Gefühl eingesetzt werden.
Wenn man zum Beispiel denn Dollyzoom bei einer wütenden herumtobenden Person einsetzen würde, würde der Zoom überhaupt nicht zu seiner Wirkung passen, weil die Szene ohne dem Dollyzoom schon so voller Bewegung ist. Dann wird nicht der Effekt ausgenutzt eine ruhige Szene unruhig zu machen.
g) Split Screen und Bild im Bild
Wie der Name schon sagt, spricht man von einem Splitscreen, wenn das Bild in 2 oder mehrere Teile geteilt ist, um mehrere Szenen gleichzeitig zu zeigen.
Oft eingesetzt, um 2 miteinander Telefonierende gleichzeitig zu zeigen (ohne dass sie direkt nebeneinander stehen).
Fast das Gleiche wie Split Screen ist das „Bild im Bild“.
Sie setzt nur keine unbedingte Teilung des Bildes voraus. Bei ihr kann die zweite zweite Szene irgendwo im Bild eingefügt sein.
Man kann mit diesen die Spannung, den Humor, die Erotik oder was der Zuschauer bei den Szenen einzelnd hintereinander empfinden würde addieren, indem er alle Szenen gleichzeitig sieht.
Eine Splitscreenszene erfordert auch mehr Aktion und Aufmerksamkeit des Zuschauers, weil auf Grund der selektiven Wahrnehmung immer nur auf eine der vielen gleichzeitig gezeigten Szene genau konzentrieren kann, so dass er, um alle gleichzeitig gezeigten Szenen wahrzunehmen, sich in der Zeit in der sie gleichzeitig gezeigt werden auf alle Szenen mal konzentriert haben.
Wobei oft der Film bestimmt, wann man sich auf welche Szene konzentriert.
Zum Beispiel durch die Einleitung des Splitscreens bzw.des Bild im Bild.
Splitscreens werden oft eingeleitet, in dem man zuerst eine normale einzelne Szene sieht und dann die Szene weiterläuft aber der Bildschirm geteilt wird und die andere Hälfte des Bildes mit einer anderen Szene bedeckt wird und dann je nachdem wie viele Szenen dann gleichzeitig gezeigt werden Szenen nacheinander weitere Szenen im Bild auftauchen. Und als Zuschauer konzentriert man sich automatisch auf die zuletzt aufgetauchte Bildszene, aber man weiß trotzdem noch, ohne dass man sich wirklich auf die vorher schon eingeblendete Szene konzentriert, dass die andere Szene noch weiterläuft, was in dieser passiert, weil die Handlung die in der vorher eingebendenten Szenen, Szenen sind die man „zu Ende“ denken kann.
Beispielsweise man sieht ein Auto das rumfährt und dann wird das Bild geteilt und man sieht jetzt noch gleichzeitig einen Affen der eine Banane isst. Man konzentriert sofort nach der Einblendung des Affen auf den Affen, hat immer immer noch im Kopf das gleichzeitig im Bild noch das Auto fährt. So werden also die Emotionen des Zuschauers, die die jeweiligen Szenen hervorrufen addiert, obwohl man sich nicht auf beide gleichzeitig konzentriert.
Der Regisseur muss jedoch darauf achten, ob die Szenen zu Ende denkbare Szenen sind.
Wenn zum Beispiel im oben genannten Beispiel kurz nach der Einbeldung der Affenszene, das Auto ein für die Handlung wichtiges Blatt Papier verlieren würde, würde dies dem Zuschauer eher nicht auffallen, weil der Zuschauer ja nicht den Verlust des Papiers automatisch „zu Ende denkt“.
Man kann aber auch die Aufmerksamkeit des Zuschauers durch den Ton lenken, etwa wie bei dem Split Screen während eines Telefongespräches konzentriert sich der Zuschauer automatisch auf die Szene, auf der die Person zu sehen ist, die spricht. So müsste man in der oben genannten Szene auf das Verlieren des Blatt Papiers durch lauten Ton von Wind, durch den das Blatt fliegt, aufmerksam machen. Ebenfalls ist die Aufmerksamkeit durch die Auffälligkeit der Szenen zu lenken.
Wenn man zum Beispiel 4 Szenen gleichzeitig sieht und dann bei einer Szene etwas Explodiert, wird der Zuschauer sofort auf die Szene mit der Explosion schauen.
So man also als Regisseur oder Filmschneider aufpassen, dass man nicht gleichzeitig für den Zuschauer gleich „attraktive“ und gleich wichtige Szenen zeigt, so dass es geschehen könnte, dass er ein wichtiges Detail übersieht.
Eine weitere Möglichkeit ist die Aufmerksamkeit des Zuschauers dem Zufall zu überlassen.
Wenn man über einen längeren Zeitraum gleich wichtige, gleich „attraktive“ Szenen gleichzeitig sieht, die nicht unbedingt für das Verständnis der notwendig Handlung sind, wird der Zuschauer mehr oder weniger nach Zufall, abwechselnd sich auf eines der beiden Szenen zu fixieren.
Dies ist zum Beispiel der Fall bei sogenannten Duovision Szenen.
Bei diesen werden nicht zwei verschiedene Handlungen gezeigt. Bei ihr sieht man die gleiche Handlung mehrmals, nur aus zwei verschiedenen Kamerapositionen. So wird es irrelevant für welches Teil des Bildes sich der Zuschauer entscheidet.
Jedoch gibt es kaum einen Film mit Duovisionszenen.
Es gibt eine weitere Art von Splitscreen, bei der soviele Szenen in einem Bild gezeigt werden, dass es garnicht möglich ist sich alle einzelnen Szenen mal genauer angeschaut zu haben, weil sie zu einem anderen Zweck eingesetzt werden. Wie im Film „Tatsächlich Liebe“, bei dem am Schluss und am Anfang vom Film im Splitscreen hunderte von Szenen gleichzeitig im Splitscreen gezeigt werden, in denen man Menschen sieht „die sich gerade lieben“ auf verschiedenste Arten. Hier war es Ziel dem Zuschauer durch die vielen Szenen, die man garnicht alle wahrnehmen kann, zu zeigen machen wie viel verschiedene Arten es von Liebe auf dieser Welt gibt.
Ein sehr berühmter Einsatz von Splitscreen ist auch der, in der Fernsehserie 24, der von South Park, Simpsons, Vollidiot, Neues vom Wixxer zur Parodie kopiert wird. Hier wird der Split Screen meist benutzt, um genau die schwierige Situation in der sich die Hauptrollen befinden auszudrücken, um die Zuschauer nochmal zu erinnern, um für Spannung zu sorgen. Das klassische Beispiel ist, wie man in der Mitte eine Szene von einer Uhr, „die tickt“ sieht, die ausdrücken, soll, dass den Charakteren nicht viel Zeit bleibt um einen Ausweg aus ihrer „problematischen Situation“ zu finden. Um die Uhr herum sind 4 andere Szenen. Szenen wie die guten versuchen „den Fall zu lösen“ und Szenen, wie man die „Bösewichte“ sieht, wie sie ihren Plan ausführen.
Der Splitscreen und Bild in Bild erhöhen das, was die meisten Zuschauer beim Schauen eines Films erhalten wollen: Unterhaltung.
Es ist sicher mehr Unterhaltung für den Zuschauer aktiv zu werden und sich auf unterschiedliche Bereiche des Bildes zu konzentrieren, als immer nur auf eine Szene fixiert zu sein.
Die beiden Effekte haben aber auch eine spannungshemmende Wirkung, da diese künstlich erzeugte Bilder sind und den Zuschauer daran erinnern, dass er einen Film anschaut, so kann man, um dies zu vermeiden auch auf eine Parallelmontage zurückgreifen anstatt Split Screen.
Aber es geht auch anders:
Eine sehr interessante Version des „Bild im Bild“ bietet der Film „Crank“, ein rasanter Film, der einem nie eine Verschnaufspause gibt, der seine Spektakulärität und Aufregung durch viele Split Screens vergrößern will. Hier wird bei einem Telefongespräch die Person mit der die Hauptperson Chev Chelios telefoniert in verschiedenster Weise durch „Bild im Bild“ gezeigt:
-Chev telefoniert im Auto und im Seitenspiegel sieht man die Person mit der er telefoniert
-Chev läuft durch enge Gassen auf der Wand ist scheinbar die Person mit der er telefoniert Projeziert....
Hier fehlt das Bild in Bild teilweise auch garnicht auf, weil die weitere Szene in den Raum des Bildes eingebaut wurde, wodurch die oben genannte Spannungshemmung schwächer wird, weil so dem Zuschauer die Künstlichkeit der Szene nicht so stark ins Auge fällt, was aber offensichtlich nicht Ziel in diesem Film war, weil sonst hätte man ja keine Split Screen Szene in dem Film eingebaut.
Der Nachteil, wenn man dieses „Bild im Bild“ nicht entdeckt ist natürlich, dass die oben genannten Effekte alle fern bleiben, aber dafür freut man sich aber umso mehr, wenn man sie als Zuschauer entdeckt. Vielleicht wurden sie also auch als Spielerei eingebaut, dass der Zuschauer noch was zu entdecken hat.
Leider geben die Regisseure beim Audiokommentar zur DVD kein Kommentar zu den Bild im Bild Effekten im Film.
Und nun können wir nur hoffen, dass einem ab 15. April (=>Crank II) genauso viel geboten wird.
h) Jump Cut
In einem Film muss normalerweise darauf geachtet werden, dass keine Anschlussfehler entstehen, was bedeutet, dass alle Details von einer Einstellung zur nächsten passen.
Zum Beispiel, dass ein Charakter auf einmal von einer Einstellung zur nächsten eine völlig andere Körperhaltung hat und trägt Accessoires wie eine Brille oder einen falschen Schnurrbart.
In Komödien wird oft, um für Lacher zu sorgen diese Regeln gebrochen, wie zum Beispiel Scary Movie 3 als, eine Polizistin von Szene zu Szene einen größeren Hut aufhat.
Aber auch in ernsten Filmen wird auf Grund des Jump Cuts diese Regel absichtlich gebrochen.
Der Jumpcut wird als ein Sprung wahrgenommen.
Als Erfinder gilt Jean-Luc Godard, der 1960 den Film „Außer Atem“ drehte, der aber ursprünglich viel zu lang war.
Solche Kürzungen erreicht man indem man Teile von Handlungen herausschneidet, die nicht nötig für das Verständnis sind, um die Handlung zu verstehen, aber dann wie oben erwähnt als Sprung wahrgenommen werden.
Zum Beispiel, wenn man eine Szene haben will, aus der hervorgeht, dass eine Person von Punkt A nach Punkt B geht, kann man diese Filmen und dann das alles herausschneiden bis auf das losgehen und das ankommen. Die Handlung bleibt klar, aber es entsteht ein Sprung, weil eine gewisse Gehstrecke „überhüpft“ wird und die Szene ist kürzer, als wie man das Gehen der ganzen Strecke gezeigt hätte.
Sie wird nicht nur eingesetzt, um einen eventuellen zu langen Film kürzer zu machen, man kann so für den Zuschauer uninteressante Bewegungen herausschneiden, wie es in „Schaf – Das Neueste Testament“ gemacht wird, als der Hauptcharakter in lauter verschiedenen Positionen nachdenkt.
Der Wechsel in die Unterschiedlichen Positionen wurde dabei herausgeschnitten.
Diese Technik wird nicht nur benutzt, um Zeit zu raffen, sondern auch um die Bilder passend zur Musik abzustimmen, wie in vielen Musikvideos.
Ebenfalls als Jump Cut gilt, wenn man die 30 Grad Regel bricht, die besagt, dass eine Positionsänderung der Kamera, nach einem Schnitt immer mehr als 30° sein muss, so lang man den Bildausschnitt nicht wesentlich verändert.
Die Meinungen, ob ein unabsichtlich gemachter Jump Cut, als so einer bezeichnet werden darf, scheiden sich.
Beim Jump cut muss man also daraus eine klassische Regel des Filmdrehens brechen, um den Film für den Zuschauer attraktiver zu machen.
Der in Bayern geborene, heute sehr erfolgreiche Regisseur, Marc Forster hat einmal gesagt:
„Beim Drehen eines Films geht es darum sich an die vielen genauen Regeln die es beim Film drehen gibt zu halten und sie absichtlich zu brechen.“
Mit diesem Grundsatz kann man seinen Filmen seine spezielle Note hinzufügen, indem man die Regeln in unterschiedlichster Weise bricht
i)Match Cut
Er ist im Grunde das Gegenteil zum Jumpcut.
Während beim Jumpcut eine zusammenpassende Handlung mit einen „Sprung“ getrennt wird, werden beim Match Cut 2 nicht zusammenpassende Handlung oder auch komplette Handlungsstränge durch eine passende Szene „zusammengeflickt“.
Man merkt also nicht den Übergang zwischen den beiden eigentlich nicht zusammenpassenden Handlungen anfangs nicht, indem man eine Szene als Verbindung reinschneidet, die zu beiden Handlungen passen würde. Diese Szene, die die beiden zusammenflickt gehört meistens zur zweiten Szene, so dass man anfangs noch denkt es würde in die erste Handlung normal weiterlaufen, bis man dann schließlich überraschenderweise erkennt, dass diese Szene eigentlich schon zur nächsten Handlung gehört. Durch diesen Match cut können auch besonders spannende Szenen noch spannender gemacht werden.
Beispiel: Jemand wird mit der Pistole bedroht. Dann sieht man in Nahaufnahme wie eine Pistole schießt. Als Zuschauer denkt man zu diesem zeitpunkt erstmal, dass die bedrohte Person so eben erschossen wurde, aber dann geht es weiter und es stellt sich raus, dass man in Wahrheit eine Pistole gesehen hat, die ein Mann an einem anderen Ort benutzt um zum Spaß in die Luft zu schießen.
Das gute an dieser Art des Match cuts ist, dass er die Aufmerksamkeit des Zuschauers auf Grund der Überraschung schlagartig intensiviert.
In einigen Fällen merkt man zwar den Übergang eindeutig, aber die beiden Handlungen werden durch eine ähnliche Bewegung oder sogar ähnlichen Geräuschen der ersten Handlung am Schluss und der zweiten Handlung am Anfang verknüpft. Hier ist der positive Effekt ein harmonischer Übergang durch ähnliche Töne oder Bewegungen.
Hier noch ein Beispiel für einen besonderen Match cut:
In Fight Club gibt es eine Szene in der „Jack“ in die Kamera schaut und dann plötzlich ohne jeden Grund schnell zu Seite fällt. Diese Bewegung leitet in die nächste Szene ein in der auch diese Bewegung zur Seite da ist, weil er da von dem dicken Robert genommen wird und an seine Männertitten schnell hingezogen wird. Das besondere an diesem Match Cut ist, dass beim ersten zur Seite fallen das zur Seite fallen garkein Sinn macht. Das heißt er wurde nicht von keiner Kraft zur Seite geschubst oder ohnmächtig. Er fällt nur zur Seite, dass es ein harmonischen, fließenden Übergang zwischen diesen beiden Szenen gibt und nicht weil es in dieser Szene Sinn macht.
Das erste zur Seite fallen passiert sogar eigentlich garnicht:
Die zweite Szene spielt zeitlich vor der ersten, denn sie ist ein Sprung in die Vergangenheit, so dass die Zeit dann am Schluss des Films wieder da ist, wo sie am Anfang des Films war.
Und als man am Schluss des Films zum zweiten mal an dieser Szene angelangt wäre, fällt die zur Seite fallende Bewegung aus.
C.)Resumêe : Frage der Notwendigkeit der Effekte zum Resultat eines gelungen Films
So. Jetzt wissen wir einiges über sämtliche Effekte, die man in die Filme einbauen kann.
Doch ist dies unbedingt notwendig?
Natürlich macht es einen Film oft interessanter, spannender oder eindrucksvoller.
Aber ich finde, dass diese ganzen Möglichkeiten heutzutage viele wichtigen Grundsätze für einen guten Film übersehen übersehen lassen. Heutige Filmemacher konzentrieren sich oft immer mehr zu sehr darauf, wie gut die Special Effects in ihrem Film und nicht mehr auf das wie ich finde eigentlich wichtigere:
Auf eine gut durchdachte, interessante, fassende Handlung mit interessanten Charakteren.
Viele Menschen scheint es aber an Filmen nicht zu stören, wenn die Handlung irrelevant ist und das einzig gute am Film spektakuläre Actionszenen sind. Oder wie würde sich sonst der Erfolg von Filmen wie die der Transportertrillogie, welche definitiv als Filme mit hohler, flacher, einfallsloser Handlung bezeichnet werden, erklären?
Ich selbst muss sogar zugeben, obwohl ich eigentlich Filme ohne einfallsreiche Handlung ablehne, dass ich mir diese Filme gerne anschaue und dabei vorallem die Spektakukären Kampfszenen genieße, mich aber Gleichzeitig über den lächerlichen Plot aufrege und lustig mache.
Ich finde es aber irgendwie total überflüssig Neufassungen von Filmen wie Starwars(IV-VI) zu machen, in denen dann die Raumschiffe dann besser animiert sind, weil es den Film meiner Meinung nach nicht wirklich besser macht. Er reduziert den Film nur auf die Effekte.
Man sollte solche Klassiker sind so lassen wie sie sind und sie nicht immer wieder versuchen zu verbessern.
Neuverfilmungen sollten nur gemacht werden, wenn man sich völlig neue Ansätze überlegt hat diesen Film zu drehen und nicht, weil man viele Szene realistischer oder spektakulärer drehen könnte.
Somit schließe ich mich den Meinungen von Matt Stone und Trey Parker, die Regisseure der Zeichentrickserie Southpark.
In der Southparkfolge „Free Hat“ geben Matt und Trey ihren Zuschauern eine solche Message mit:
In jener Folge machen sie sich über den Trubel um die „Special Effects“ lustig und sie stellen auch den Zusammenhang zwischen spektakuläreren Szenen und Geld her, denn je mehr Geld in einem Film, desto spektakulärer kann er gestaltet werden.
Southpark ist das Paradebeispiel dafür, dass man keine besonders viele Effekte brauch, um erfolgreich und gut zu sein. Southpark benutzt die einfachsten Animationstechniken, um ihre Folgen herzustellen und die Figuren und Gegenstände sind nur auf die minimalsten Details reduziert. Und trotzdem ist es, nur aufgrund ihrer grandiosen witzigen Dialoge, brilliant durchdachten, interessanten Charaktere, gut ausgewählte Themenbereiche ohne Taboos mit Versuch einer Katharsis im Bereich des ausgewählten Themas, wie ich finde, aber auch Milliarden andere, das beste was die Welt des Film und Fernsehens zu bieten hat.
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